13

 

Jede kaltschnäuzige, apathische Erwiderung, die ihm eben noch auf der Zunge gelegen hatte, verschwand mit derselben Geschwindigkeit, mit der ihm das Blut aus dem Hirn wich. Tegan stand in der Tür seiner Privatwohnung, der Schock über das Gehörte hatte ihm völlig die Sprache verschlagen.

Mit so etwas hätte er nie im Leben gerechnet.

Und obwohl sein Verstand ihm riet, Elises Antrag zurückzuweisen - nicht einmal den Gedanken daran zuzulassen, bevor eine weitere Sekunde verstrich -, schien er unfähig, auch nur einen Mucks von sich zu geben. Denn sofort schob sich ein erotisches Bild vor sein inneres Auge: Elises Lippen, die sich gegen seine Haut pressten, ihre süße, rosa Zunge, die ihn leckte, ihr Mund, der tief aus seiner Ader trank.

Er wollte es, erkannte er ungläubig.

Er wollte es so sehr, dass die Kraft seiner Begierde ihn zum Zittern brachte.

„Lieber Himmel“, murmelte er, und fand endlich seine Stimme wieder. „Du bist ja verrückt. Und ich gehe. Ich bin nur gekommen, um ein paar Sachen zu holen, und dann bin ich weg.“

Als er versuchte, an ihr vorbeizugehen, in der Absicht, sie und ihren wahnwitzigen Vorschlag ohne ein weiteres Wort abzuschmettern, stellte sich Elise ihm einfach in den Weg. Er starrte auf sie herunter, aber sie blinzelte nicht einmal unter seinem tödlichen Blick, der Krieger und Rogues gleichermaßen in die Knie gezwungen hätte.

„Vor was läufst du davon, Tegan?“ Weiche, lavendelfarbene Augen blickten ihn in trotziger Herausforderung an.

„Weißt du, um was du mich da bittest? Wenn du mein Blut nimmst, wird ein Teil von dir an mich gebunden sein, solange ich lebe. Das ist eine unauflösliche Verbindung.“

„Ich weiß sehr wohl, was die Blutsverbindung mit sich bringt. In jeder Hinsicht.“

Ihr plötzliches Erröten ließ durchblicken, dass sie sich auch der sexuellen Natur des Aktes bewusst war. Vampirblut war von höchst aphrodisierender Wirkung. In Frauen ohne das Zeichen der Stammesgefährtinnen löste es oft einen Ansturm wilder Lust aus. Wenn Frauen wie Elise, die fähig waren, dem Stamm Kinder zu gebären, Vampirblut tranken, verfielen sie fast immer in einen wilden Hunger nach Sex, der sofortige Stillung verlangte.

„Ich bin nicht der Typ Mann, an den du gewöhnt bist“, sagte er unfreundlich zu ihr, die einzige Warnung, die ihm jetzt noch einfiel. „Denk nicht, dass ich behutsam mit dir umgehe. Ich hätte keine Gnade mit dir.“

Ihr kleines Lächeln war spöttisch. „Das hätte ich auch nicht von dir erwartet.“

Damit drehte sie sich um, ihr Rücken kerzengerade, und ging in sein Schlafzimmer hinüber, um ihn dort zu erwarten.

Tegan fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Er wusste, jetzt hatte er nur noch zwei Sekunden, um sich zu fassen und vor der sicheren Katastrophe davonzulaufen. Nur eine Sekunde länger, um nachzudenken, und schon würde er nicht mehr die Willenskraft haben, um es ihr abzuschlagen.

Im angrenzenden Raum hörte er das weiche Aufprallen, mit dem Elises Schuhe auf dem Teppich aufschlugen, als sie sie auszog. Wo er gedacht hatte, dass er ihr Angst einjagen konnte, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen, hatte er ihren Entschluss nur noch gestärkt. Sie hatte ihm den Fehdehandschuh hingeworfen, und er war nicht der Typ Mann, der vor einer Herausforderung zurückschreckte.

Selbst jetzt, als jeder seiner Überlebensinstinkte ihn beschwor, den Schwanz einzuziehen und sich schleunigst davonzumachen vor einer Situation, über der in Neonbuchstaben KATASTROPHE geschrieben stand.

Lange Sekunden verstrichen.

Und immer noch wartete sie.

Tegan knurrte einen dunklen Fluch.

Dann, ohne einen bewussten Entschluss gefasst zu haben, schloss er mit seiner Willenskraft die Tür zu seiner Wohnung und ging ins Schlafzimmer hinüber.

 

Elises Entschlossenheit geriet etwas ins Wanken, als Tegan hinter ihr in sein Schlafzimmer trat. In seinen langsamen Schritten und dem unbewegten Blick, mit dem er sie anstarrte, lag eine wilde Intensität. Plötzlich hatte sie das Gefühl, vor einem Raubtier zu stehen, das seine Möglichkeiten abwägte, bevor es zum tödlichen Sprung ansetzte.

„Wie willst du …“ Sie ließ die Worte verklingen, unsicher, wie es jetzt weitergehen sollte, nachdem sie ihn tatsächlich so weit hatte. „Wo soll ich …?“

„Auf dem Bett“, kam seine knappe Antwort. Er begann, sich sein schwarzes Hemd über den Kopf zu ziehen, und entblößte seinen mit Glyphen bedeckten Oberkörper. Ihr für gewöhnlich hennaroter Farbton verdunkelte sich, zeigte nicht länger die neutrale Farbe, die auf eine friedliche Stimmung schließen ließ, sondern die Muster erblühten dunkler, begannen, sich zu füllen.

Elise setzte sich auf den äußersten Bettrand und wandte den Blick ab. Sie hörte das Rascheln von Stoff, als Tegan das Hemd zur Seite legte und näher zum Bett trat.

„Du bist eindeutig overdressed“, sagte er; sein warmer Atem kitzelte sie im Nacken.

Seine körperliche Nähe war fast so überwältigend wie seine Worte. Elise warf ihm einen nervösen Blick zu. „Ich soll mich ausziehen? Ich wüsste nicht, warum ich das …“

„Tu es einfach“, sagte er und ließ keinen Raum für Widerspruch. „Wenn ich ein kultivierter Mann aus den Dunklen Häfen wäre und nicht der ungehobelte Krieger, der ich bin, dann würdest du wohl kaum von mir erwarten, dich voll angekleidet zu empfangen.“

Das stimmte allerdings. Der Respekt für den Akt, mit dem die Blutsverbindung zwischen einem Vampir und seiner Stammesgefährtin vollzogen wurde, gebot es, dass beide Partner ohne Heimlichkeiten voreinander, ohne Zwang und Zurückhaltung zusammenkamen. Mit nacktem Körper und der reinen und ehrlichen Absicht, sich für immer aneinander zu binden.

Tegan griff zum Hosenschlitz seiner tief sitzenden Jeans, um den Reißverschluss zu öffnen.

Als die Hose über sein straffes Becken glitt, fiel Elises Blick unwillkürlich auf die glatten Wölbungen seiner Muskeln, die sich auf seinem Körper abzeichneten, und auf das Muster der Dermaglyphen, das sich offensichtlich nach unten fortsetzte, bis zu der anschwellenden Beule in seinem Schritt. In einem Anfall jäher Panik erkannte sie, dass er gar nichts darunter trug.

„Bitte“, keuchte sie, „Tegan, bitte. Könntest du … sie anlassen?“

Er antwortete nicht, aber schließlich zog er die Jeans wieder hoch und den Reißverschluss zu. Sie kam nicht umhin zu bemerken, dass der Hosenknopf offen blieb und ein schmales Dreieck seiner glatten, goldenen Haut durchblitzen ließ.

„Das ist der einzige Wunsch, den ich dir heute Nacht erfülle“, sagte er in einem tiefen, heiseren Flüstern. „Noch kannst du’s dir anders überlegen. Aber nicht mehr lange. Jetzt zieh dich aus oder bitte mich nett, dich gehen zu lassen.“

Er stellte sie auf die Probe. Sie wusste, dass er sie absichtlich bedrängte, wahrscheinlich, weil er sich so sicher war, dass er sie schon mit ein paar drohenden Worten dazu bringen konnte, ihre Meinung zu ändern.

Angst zu haben, war in ihrer Situation auch durchaus angebracht. Nicht nur, weil sie mit einem Krieger wie Tegan allein war, sondern auch wegen des intimen, geheiligten Akts, den sie zu schänden plante, indem sie von einem Mann trank, den sie sich nie und nimmer zum Gefährten erwählen würde. Indem sie Tegan gebeten hatte, ihr auf diese Art zu Diensten zu sein, entwürdigte sie eigentlich sie beide, und wenn der Gedanke ihn abstieß - oder wenn sie ihn abstieß -, konnte sie es ihm nicht verdenken.

„Und, Elise? Was willst du?“

Sie stand auf, sich nur allzu sehr bewusst, dass er sie beobachtete, damit rechnete, dass sie einen Rückzieher machte. Mit einem fast unmerklichen Zittern der Fingerspitzen hob sie den Saum ihrer Tunika und zog sie über den Kopf.

Tegans warmer Atem setzte aus. Er wurde vollkommen still neben ihr, aber sie konnte die Hitze spüren, die er ausstrahlte, als sie ihr Oberteil auf dem Bett ablegte.

Sie verschränkte die Arme vor ihrem schlichten weißen Baumwoll-BH und warf ihm einen fragenden Blick zu.

Als Tegan schließlich sprach, klang seine Stimme gepresst, behindert von den Spitzen seiner glänzenden weißen Fangzähne.

„Auch die Hose. Den Rest kannst du erst mal anlassen.“

So schnell sie konnte, zog sie die Jeans aus und setzte sich dann wieder auf den Bettrand.

„Rutsch in die Mitte, knie dich hin und sieh mich an.“

Als sie in die Mitte der riesigen Matratze rutschte, kam auch Tegan aufs Bett. Auf den Knien kroch er auf sie zu, bis sie nur noch dreißig Zentimeter voneinander entfernt waren. Die Pupillen im Herzen seiner grünen Iriskreise begannen, schmaler zu werden, verengten sich zunehmend zu vertikalen Schlitzen. Als er den Mund öffnete, um zu sprechen, schienen ihr seine Fangzähne enorm.

„Deine letzte Chance, Elise.“

Sie schüttelte den Kopf, unfähig, zu sprechen. Tegan knurrte leise etwas Unflätiges, dann hob er sein Handgelenk an den Mund. Seine Augen verließen die ihren keine Sekunde lang, als er die Zähne bleckte und sie in das Fleisch unter seiner Handfläche schlug.

Dunkelrotes Blut tropfte aus der Wunde, rann weich und unablässig auf die graue Bettwäsche.

„Komm her“, sagte er und hielt ihr den Arm hin, die Lippen von seinem Biss rot verschmiert.

Mit geschlossenen Augen und einem Herzen, das ihr wild in der Brust flatterte, lehnte sich Elise vor. Sie legte die Hände unter seinen schweren Unterarm und hob die blutenden Bisswunden vorsichtig an ihren Mund. Dann zögerte sie, denn sie wusste, von jetzt an gab es kein Zurück. Ein einziger Schluck würde sie für immer an diesen tödlichen Mann binden. Sie würde sich seiner immer bewusst sein, ihn immer in sich spüren, wie eine lebendige Wärme, die ihr durch die Adern summte, bis zu dem Zeitpunkt, an dem einer von ihnen starb.

Aber es würde sie auch stärker machen.

Ihre Qualen, die ihre übersinnliche Wahrnehmung in ihr auslöste, würden Linderung erfahren und viel einfacher zu handhaben sein. Ihr Körper würde sich verjüngen und weniger Mühe erfordern, um fit und gesund zu bleiben.

Ihr Versprechen an Camden würde sich nicht mehr so bedeutungslos anfühlen, wenn erst einmal etwas von Tegans Macht durch ihre Adern rollte.

Aber ihn so zu benutzen?

Sie sah zu ihm auf, sah, dass er auf sie herunterstarrte. Seine Lippen glänzten und waren zurückgezogen, sein Atem führ ihm keuchend durch die Zähne. Jetzt waren seine Dermaglyphen vollkommen farbig, von atemberaubender Schönheit auf den wie gemeißelt wirkenden Muskeln und seiner goldenen Haut.

„Mach schon“, knurrte er, sein wilder Blick drängte sie, ihn in ihren Mund zu nehmen … und verdammte sie zugleich dafür.

Elise beugte sich über sein Handgelenk und öffnete vorsichtig den Mund, um ihn aufzunehmen. Im selben Moment, als ihre Lippen seine Haut berührte, zischte Tegan und bäumte sich heftig auf. Elise trank vorsichtig, benutzte ihre Zunge, um an den beiden kleinen Löchern in seiner Haut zu saugen. Sein Blut rann ihr heiß und prickelnd die Kehle hinunter und erfüllte sie mit einer Hitze, die bald zu einem mächtigen Aufbrüllen anwuchs.

Sie spürte die Wirkung so schnell, dass die Intensität des Gefühls sie zum Aufstöhnen brachte, sie völlig überwältigte. Hitze erfüllte sie und fuhr ihr zwischen die Beine, pulsierte hart, brandete auf wie eine Flutwelle.

Auf eine so schnelle, überraschende Reaktion war sie nicht gefasst gewesen. In ihrem Inneren war nichts als heiße, schmelzende, fließende … Lust.

Als sie versuchte, sich zurückzuziehen, legte Tegan ihr die Hand auf den Hinterkopf. Seine riesigen Finger umspannten mühelos ihren Schädel, vergruben sich in ihrem Haar. Er verfügte über enorme Kräfte, das konnte sie spüren, und doch war der Druck seiner Hand sanft. Aber auch unnachgiebig, Elise sah zu ihm auf, jetzt war sie nervös. Vielleicht war das doch keine so gute Idee. Vielleicht hatte sie einen schrecklichen Fehler gemacht.

Tegans Augen glitzerten, um seine Pupillen loderte es wütend bernsteingelb.

„Du hättest nicht anfangen sollen, wenn du es jetzt nicht zu Ende bringen willst.“ Sein Gesicht war düster und ernst, unversöhnlich. „Nimm mehr. Du weißt, dass du es brauchst.“

Ihr Atem entfuhr ihr keuchend angesichts seiner Einladung.

Gott hilf mir, dachte sie, aber sie brauchte wirklich mehr. Schon konnte sie fühlen, wie sich Tegans Blut mit ihrem vermischte und ihr in den Schläfen dröhnte. Sie leckte sich die Lippen, genoss seinen wilden, machtvollen Geschmack auf ihrer Zunge.

Tegans Kiefermuskeln spannten sich sichtlich.

„Herr im Himmel“, stöhnte er angespannt. Seine Finger schlossen sich fester um ihrem Nacken und Hinterkopf. Er hätte sie so leicht von sich stoßen können, aber er hielt sie einfach fest, unter der geballten Macht des Stammes verbarg sich Sanftheit.

„Nimm mehr von mir, Elise.“

Jetzt keuchte sie, jedes einzelne ihrer Nervenenden feuerte eine wilde Salve von Sinnesempfindungen, und wieder beugte sie den Kopf und klammerte sich ein weiteres Mal an ihn.

 

Tegan sog hart den Atem ein, als Elise ihren Mund auf sein Handgelenk legte und wieder einen langen Zug aus seiner offenen Vene nahm. Stöhnend schluckte sie immer mehr von ihm. Ihr Hunger wuchs. Vor Gier nach mehr saugte sie härter, tiefer, selbst als sie ihren Durst an ihm schon gestillt hatte. Ihre Zunge war eine feuchte, heiße Forderung an seiner Haut, aber es war das leichte Kratzen ihrer Zähne, das Tegans Erektion noch weiter anschwellen ließ, als es ohnehin schon der Fall war.

Er wusste, dass er in seiner Erregung nicht allein war. Er konnte die Reaktion ihres Körpers spüren, absorbierte ihre Gedanken und Gefühle durch seine Fingerspitzen, die in den seidigen Schichten ihres kurzen blonden Haars vergraben waren, auf der Wärme ihres Nackens ruhten. Er genoss die Momente, als ihre weiche Haut ihn streifte, und zog dann die Hand weg, weil er die Intensität ihrer Gefühle kaum noch ertragen konnte.

Himmel, sie brannte vor Begierde, brannte lichterloh - sowohl vor physischem Durst als auch vor diesem wilden Hunger nach Sex, den das Stammesblut in Frauen auslöste, die das Mal trugen - die Träne, die über der Sichel eines zunehmenden Mondes schwebte.

Absurderweise versuchte Tegan, sich innerlich zu distanzieren von dem, was da gerade mit ihm geschah. Er versuchte, seinen Verstand mit einer klinischen Bestandsaufnahme ihrer Merkmale und Eigenschaften zu beschäftigen - alles, um sich von den erotischen Bewegungen ihres Mundes auf seinem Körper abzulenken - aber es nützte rein gar nichts. Elise war zu real, zu verdammt betörend, wie sich mit jedem durstigen Zug ihres Mundes ihr Rücken bog und wand, und ihre Lippen in der Stille seines Schlafzimmers so wundervoll nasse Geräusche machten …

Ihre Augenlider hoben sich, als ob sie ihn wieder um Erlaubnis bat, und Tegan war hingerissen von der Amethystfarbe ihrer Augen, nun, da Hunger und Begehren sie verdunkelten. Schon röteten sich von seinem Blut in ihrem Blutkreislauf ihre Wangen, und wo sich ihre Lippen fest an sein Handgelenk ansaugten, waren sie von einem glänzenden, wunderschönen Rot.

„Trink“, sagte er zu ihr, seine Zunge schwer, seine eigene Kehle staubtrocken. „So viel du brauchst.“

Mit einem kehligen Stöhnen stieß Elise ihn auf den Rücken und folgte ihm, ließ keine Sekunde sein Handgelenk los, als sie neben ihm auf das Bett krabbelte, und er hielt den Arm ausgestreckt, um ihr das Trinken auch in dieser Position zu erleichtern.

Obwohl er in seinen Jeans hart wie Granit war, wollte Tegan innerlich von der Katastrophe, die sich da gerade ereignete, Abstand halten. Er musste diese unglaublich begehrenswerte Frau ausblenden, die sich da an ihn drückte, mit nichts weiter bekleidet als einem schlichten Baumwoll-BH und Slip, und die erotische Hitze von der Intensität eines Hochofens abstrahlte.

Ihre Gefühle überwältigen ihn. Ihr Durst war so roh, so ehrlich.

Himmel, er hatte vergessen, wie sich das anfühlte. Er wollte gar nicht daran denken, wie lange es schon her war, dass er neben einer Frau gelegen hatte. Er wollte sich nicht eingestehen, zu welcher Leere und Keuschheit er sich die letzten fünfhundert Jahre verdammt hatte, sowohl körperlich als auch emotional.

Er wollte nicht an Sorcha denken …

Er konnte nicht an sie denken, jetzt, da Elise ihn um den Verstand brachte mit jedem Stöhnen und Seufzen, und dadurch, wie sie sich katzengleich an seiner Seite wand. Zu seiner Überraschung wünschte er sich, sie zu berühren - nicht, um durch seine übersinnliche Gabe noch etwas mehr aus ihr herauszuholen, sondern einfach nur, um sie zu berühren.

Mit den Fingern seiner freien Hand zeichnete Tegan die glatte Linie ihrer Schulter und ihres Oberarms nach. Sofort bildete sich Gänsehaut, wo er sie berührt hatte. Unter dem dünnen weißen Baumwollstoff ihres BHs wurden ihre Brustwarzen zu harten, kleinen Perlen. Er fuhr mit dem Daumen über eine der harten Knospen, sein Atem ging schwerer, als sie sich aufbäumte und ihm völlig ungehemmt entgegenkam, das Fieber ihrer Nahrungsaufnahme hatte ihr jegliches Schamgefühl genommen.

Er konnte sie nehmen, das wusste Tegan. Vermutlich erwartete sie das sogar, denn es war selten, dass der Akt des Bluttrinkens mit einer Stammesgefährtin ohne Sex endete, um die Frau von ihrer erotischen Hochspannung zu erlösen.

Aber er hatte ihr gesagt, dass er keine Gnade mit ihr haben würde, und ein grausamer Teil von ihm wollte dieses Versprechen wahr machen.

Besonders angesichts der Tatsache, dass in diesem Szenario schließlich er derjenige war, der benutzt wurde.

Elises Beine beugten und spreizten sich, als er die taktile Erkundung ihres Körpers fortsetzte. Er strich mit dem Finger über die Mulde ihres flachen Bauches, dann über die graziöse Rundung ihrer Hüfte. Ihre Bewegungen waren jetzt fließend und wellenartig, sie bäumte sich auf, ihr Saugen an seinem Handgelenk wurde drängender. Mit einem tiefen, heiseren Stöhnen öffnete sie ihre Beine für ihn und zog seine Hand an die Stelle, wo sie ihn spüren wollte. Sie presste die Schenkel zusammen und hielt ihn dort, und als er zögerte, sie zu berühren, begann sie, ihre Hüften zu bewegen.

Es war zu viel, um widerstehen zu können, selbst für ihn.

Er fuhr mit dem Finger über die feuchte Spalte, die noch von ihrem Höschen bedeckt war, und sie zuckte auf, als hätte er sie mit einer offenen Flamme berührt. Wieder streichelte er sie, diesmal zielgerichteter, und fühlte, wie ihr Verlangen mit jeder Bewegung seiner Finger heißer anschwoll.

„Tegan“, keuchte sie und drehte den Kopf zur Seite, um ihn mit benommenen, glänzenden Augen anzusehen. „Tegan, bitte

… tu etwas.“

Sie legte ihre Hand auf seine, aber er war schon dabei. Seine Finger glitten unter das feuchte Baumwolldreieck zwischen ihren Beinen. Das seidenweiche Gekräusel war feucht und glitschig, die Blütenblätter ihres Geschlechtes öffneten sich ihm bereitwillig, als er mit dem Daumen über das zarte, empfindliche Tal strich, das zwischen ihnen lag.

Oh Gott, wie weich sie war. Wie Samt und Seide.

Und ihr Duft …

Der Duft ihrer Erregung war eine umwerfende Kombination von Heidekraut, Rosen und Frühlingsregen.

„Bitte“, flüsterte sie und zwang ihn zu einem drängenden Rhythmus, wo er sich noch Zeit genommen hätte, sie zu genießen.

Aber sie war schon zu nahe dran. Er hatte ihr gedroht, keine Gnade walten zu lassen, doch obwohl er ein kaltherziger Bastard war, konnte er ihr die Erlösung nicht verweigern.

„Trink weiter“, sagte er, seine Stimme war zu einem heiseren, kehligen Flüstern geworden. „Ich kümmere mich um den Rest.“

Elise gehorchte ihm und klammerte sich an sein Handgelenk, als Tegan sie einem wilden Orgasmus entgegentrieb. Welle um Welle durchfuhren sie Schauer der Lust, ihre stumpfen Menschenzähne bissen ihn, als ihr Höhepunkt durch ihren Körper rollte.

Als es vorbei war, pulsierten Tegans Fangzähne, sein Schwanz drückte gegen den Stoff seiner Hose, wollte befreit werden und sich tief in der nassen, heißen Mitte von Elises Körper vergraben. Er entzog ihr seine Hand, seine Sinne überflutet vom berauschenden Parfüm von Sex und Blut und warmem, ermattetem Frauenkörper.

Er wollte ihr weit die Beine spreizen und sie wie ein Tier besteigen. Er wollte es so sehr, dass ihm der Kopf dröhnte von dem Drang, sich die Jeans herunterzureißen, die er auf ihren Wunsch angelassen hatte, und in wilder, lustberauschter Wut über sie herfallen.

Klar.

Genau das Richtige, damit diese Katastrophe wirklich nukleare Dimensionen annahm.

Was er stattdessen tun musste, war, hier schleunigst abzuhauen.

Zu dumm, dass er das nicht getan hatte, bevor sie ihn dazu gebracht hatte, ihr seine Vene zu geben.

Mit einem frustrierten Aufknurren zog Tegan den Arm unter Elises ermattetem Mund hervor und hob die Bisswunden an seine Lippen. Er versiegelte sie mit der Zunge, leckte die letzten Blutstropfen fort und versuchte, Elise nicht auf seiner Haut zu schmecken. Nicht einmal das gelang ihm.

„Ich muss los“, sagte er, ohne sie anzusehen, um nicht noch mehr in Versuchung geführt zu werden - für eine Nacht hatte er genug Dummheiten begangen. Er rutschte zum Fußende und schwang die Füße auf den Boden. Dann schnappte er sich sein Hemd und zog es sich über den Kopf. „Wenn du drauf bestehst, mich nach Berlin zu begleiten, sei morgen Abend bereit. Wir fliegen pünktlich bei Sonnenuntergang.“

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